Wie AIDA an Bord mit Emotionen verkauft - Morrletter #213


Ahoi, Ihr Lieben!

Ich würde eigentlich im Juli oder August nicht unbedingt verreisen - weil es dann für gewöhnlich auch in Hamburg sehr schön ist. Und womit hatten viele Medien gedroht - bzw. man hätte es auch als Versprechen deuten können…?

Hitze und Dürre - seit Wochen nun eher das Gegenteil - also praktisch, wer auch noch spontan verreisen kann oder zumindest beruflich verreisen darf...

Was beim Verkauf wichtiger als Fakten ist.

Auf LinkedIn bin ich diese Woche auf einen Beitrag gestoßen, der mich stutzen ließ. Es ging um das „Emotional Selling Training Program“ an Bord eines AIDA-Schiffes. Stolz zeigten sich mehrere Crew-Mitglieder, die das Programm erfolgreich abgeschlossen hatten – offenbar Kolleginnen und Kollegen aus den Bord-Shops oder dem Spa.

Ich habe mich gefragt: Was ist das eigentlich – emotional verkaufen? Und wie genau soll das aussehen? Nehmen wir mal ein Spa-Angebot als Beispiel. Rational klingt das so: „45 Minuten Hot-Stone-Massage, 89 Euro.“ Sachlich, informativ – aber eben auch austauschbar.

Emotional würde man vielleicht sagen: „Gönnen Sie sich 45 Minuten vollkommene Entspannung – mit warmen Lavasteinen, die Stress und Anspannung sanft aus Ihrem Körper lösen.“ Da spürt man plötzlich die Wärme, riecht schon fast das Öl und merkt: Da geht es nicht nur um verspannte Muskeln, sondern um ein Lebensgefühl.

Und klar: Mit Emotionen kann man dann auch Dinge an Bord besser verkaufen. Generell ist das sicher schon eine der Stärken von AIDA, wenn es um den Verkauf der Reisen geht: Bei Neukunden mögen vielleicht ganz rational Dinge, wie Inklusivleistungen den Ausschlag geben. Aber wer wiederkommt – und das sind bekanntlich viele – tut das in erster Linie, weil er ein bestimmtes Gefühl mit dieser Marke verbindet - das AIDA-Gefühl, für ein Unternehmen natürlich wahnsinnig wertvoll, wenn man es geschafft hat, diesen Punkt zu erreichen.

Von Lissabon nach Hamburg – kann auch mal über 24 Stunden dauern

Im Flugbetrieb kann es schon mal haken, das kennt man. Aber was mein Freund Alessandro diese Woche erlebt hat, war dann doch eine Klasse für sich. Nach dem Urlaub in Portugal sollte es am Mittwoch zurück von Lissabon nach Hamburg gehen. Doch der Eurowings-Flug EW7603, geplant um 16:55 Uhr, wurde ersatzlos gestrichen.

Soweit, so ärgerlich. Statt eines Ersatzfluges am selben Tag gab es zunächst ein Hotelzimmer. Und dann, um 23 Uhr, die nächste Überraschung: Der neue Flug sollte nicht etwa ab Lissabon starten – sondern ab Faro, knapp 280 Kilometer weiter südlich. Einige Gäste riefen bei der Hotline an, wo man zunächst meinte, das müsse ein Fehler sein. War es aber nicht.

Gegen vier Uhr morgens ging es also per Bus durch die Nacht. Der Ersatzflug mit Lufthansa startete dann gegen Mittag – mit Ziel Frankfurt. Dort dann nochmal zweieinhalb Stunden Wartezeit, bevor Alessandro am Abend endlich in Hamburg ankam. Ein einfacher Rückflug aus einer europäischen Hauptstadt? In der Zeit wäre er auch aus Australien zurück gekommen…

Wir sehen uns auf der VIVA ONE!

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Wir sind wieder unterwegs: Vom 23. bis 27. Oktober geht’s gemeinsam auf Flusskreuzfahrt mit der VIVA ONE – ab Düsseldorf Richtung Niederlande und zurück. Ich freue mich schon jetzt auf viele bekannte und neue Gesichter an Bord. Viele Buchungen sind bereits eingegangen, was mich natürlich besonders freut. Einige wenige Kabinen sind nur noch verfügbar (hier zu den Infos).

Leider haben wir auch auf dieser Reise das altbekannte Einzelkabinen-Dilemma. Gerade auf solchen Reisen sind viele Alleinreisende dabei – und stoßen doch regelmäßig an Grenzen. Denn wie bei anderen Kreuzfahrten auch, ist das Kontingent für Einzelbelegung stark begrenzt. Die Veranstalter planen lieber mit Doppelbelegung – wirtschaftlich verständlich, aber eben nicht besonders einladend für Soloreisende. Und ja, theoretisch könnte man natürlich versuchen, Kabinenpartner zu vermitteln. Aber das will nun mal auch nicht jeder…

Bis nächste Woche, spätestens!

Euer Matthias


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Albtraum auf Mein-Schiff-Kreuzfahrt!? Morr & Meer Kreuzfahrt-Podcast #3

In dieser Folge geht’s um einen Unfall auf einer Mein-Schiff-Karibik-Kreuzfahrt, nochmal um die Frage, ob Alkohol auf Kreuzfahrten wirklich noch unbegrenzt inklusive sein sollte, und einen Ausblick auf meine nächsten Reisen – von Hurtigruten bis zur neuen Star of the Seas. Außerdem spreche ich über radikale Freundlichkeit, sportliche Selbstdisziplin – und verrate, was Focusmate damit zu tun hat.

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